Diesel - Abgasreinigung
home
©stu2006/10/14 (last update)

Für den Diesel-Motor spricht: Gegen den Diesel-Motor spricht:
Diesel-Motoren verbrauchen weniger Treibstoff - sie
produzieren also weniger Kohlendioxid.

Der Ruß von Dieselmotoren und die daran haftenden unverbrannten KWSt. sind krebserregend. Diesel-Motoren produzieren mehr Stickoxide als Benzin-Autos. 
Das krebserregende Potenzial von Diesel-Abgasen wird auch bei neuen Dieselmotoren auf das 17- bis 18-fache der Abgase von Benzin-Motoren geschätzt (Wirtschaftswoche 29/99).

Seit Anfang 2001 baut die französische PSA (Peugeot, Citroen) einen Dieselmotor mit Rußfilter: 
In einem Rußfilter aus Keramik (Siliziumcarbid) bleiben die Partikel hängen. 
Da die Temperatur für eine Verbrennung der Partikel im Filter zu gering ist, wird der Filter alle 400 bis 500 km regeneriert: 
Die Motorelektronik sorgt dafür, dass mehr Sprit eingespritzt wird, als im Zylinder verbrennen kann. Dieser Treibstoff verbrennt in einem vorgeschalteten Oxidationskatalysator, wodurch die Temperatur der Abgase so hoch steigt, dass der Ruß im Filter verbrennt. 
Damit der Ruß im Filter tatsächlich verbrennt, ist ein Additiv zum Treibstoff nötig. Dieses Additiv wird in einem zusätzlichen Tank mitgeführt, der für 80.000 km reicht (5 Liter). Bei einem 80.000 km-Service wird der Tank nachgefüllt und der Filter von Aschenresten gereinigt. Greenpeace hat einen Peugeot-Rußfilter testweise in einen Mercedes eingebaut und herausgefunden, dass dieses System auch in anderen Automodellen anstandslos funktioniert.

Laut einem Spiegel-Artikel (Nr. 11/2003) werden auch deutsche Autofirmen und Renault noch 2003 ihre Rußfiltersysteme vorstellen, um die verschärften Abgasvorschriften "Euro 4" ab 2005 zu erfüllen.
Der 3-Liter-Lupo von VW produziert weniger Abgase, da das Auto kleiner und leichter ist und auch daher weniger Treibstoff verbraucht, allerdings macht er doppelt so hohe Stickoxid-Emissionen und 25% mehr Ruß als ein Golf III (Kurier 10. 9. 99).

Seit 2005 gilt in der EU eine neue Abgas-Norm ("weitgehende" Versorgung mit "schwefelarmem" Dieseltreibstoff = max. 10 mg Schwefel pro kg Treibstoff, ab 2009 "flächendeckende" Versorgung). Sie hat zur Folge, dass Diesel-PKW weniger Treibstoff brauchen und weniger Ruß-Partikel ausstoßen. Voraussetzung dafür ist die Senkung des Schwefel-Gehaltes im Diesel-Treibstoff.

Die Absenkung des Schwefelgehaltes von Diesel-Treibstoff wird auch bei filterlosen älteren Fahrzeugen den Ausstoß von Rußpartikeln um 10 bis 20% senken.

Rußfilter ohne Additiv: Audi, BMW, Honda, Mercedes, Opel, Renault und VW haben für einzelne Modelle Rußfilter ohne Additiv angekündigt. Beim Partikelfilter ohne Additiv liegt der Filter näher am Motor und wird dadurch warm genug (600°C) um den Russ zu verbrennen. Der Vorteil von Rußfiltern ohne Additiv liegt darin, dass die Additive auf dem Filter keine Art "Asche" hinterlassen, die in gewissen Intervallen beseitigt werden muss. Toyota hat ein Kombisystem angekündigt: Ein Katalysator gegen Stickoxide und Ruß. VW wird den Passat mit Filter (+ Additiv) ausstatten und den Golf mit Filter ohne Additiv. BMW wird die neuen Abgasvorschriften bei den kleineren Modellen ohne Filter erfüllen für die 5er und 7er Reihe sind Partikelfilter ohne Additiv geplant.
Ford und Volvo werden vorläufig das französische System mit Filter (+Additiv) übernehmen. (Auto-Touring 10/2003)

Partikelfilter - Nachrüstung
Im Partikelfilter verbrennen die Rußpartikel schon ab 200°C. Da es sich, wie auch beim Serienoxidationskat um ein offenes System handelt, kommt es zu keiner Aschenablagerung bzw. daraus resultierenden Verstopfung.

Es wird eine bis zu einer 90%-ige Reduktion der  Feinstpartikel versprochen.
 


"Feinstaub"

Derzeit gibt es große Diskussionen um die neuen Feinstaub-Höchstwerte in der EU. Der Verkehr trägt dazu ca. 20% bei (inclusive Reifenabrieb). Der Anteil der Diesel-PKW unter 7 %. Durch Fahrverbote für Diesel-PKW würde sich vielleicht eine Reduktion im einstelligen Prozentbereich ergeben.
Die Versäumnisse auf diesem Gebiet liegen vor allem an den deutschen Auto-Herstellern und an der Gesetzgebung, die einen verpflichtenden Einbau von Filtern in Diesel-KFZ nicht rechtzeitig vorgeschrieben hat.


Diesel-LKW, Harnstoff, Ruß und Stickoxide:
Für Diesel LKW wird in Folge der Euro-Norm 4 (ab 2006 verpflichtend) ein neues System zur Reduktion der Stickoxide eingesetzt: Aus einem zusätzlichen Tank wird dem Abgas eine Harnstofflösung zudosiert. Der Harnstoff reduziert in einem Katalysator die Stickoxide zu Stickstoff und Wasser. (Spiegel 42/2003)
Seit Juli 2004 bieten die ersten Tankstellen eine Harnstoff-Lösung für Diesel LKW an. Die Harnstofflösung wird in das Abgassystem eingespritzt und soll die Rußpartikel um 80 % und die Stickoxide um ein Drittel senken.
Harnstoff

ÖAMTC

Zurück zum Hauptmenü
home